„Mit Kleinigkeiten große Freude bereiten“

Nico Blumauer weiß, was er will – zumindest beruflich: Mit Menschen zusammenarbeiten. Diesen Wunsch trägt der 18-jährige schon lange in sich, doch durch seine Erfahrungen im Rahmen des Freiwilligen Sozialjahres, das er seit September absolviert, hat sich dieser Entschluss gefestigt. Im Gschickt&Gschwind und in der Zäwas Suppenbar der Caritas Vorarlberg begleitet er Menschen mit Beeinträchtigung auf ihrem Weg. Seine Aufgaben sind vielfältig, manchmal herausfordernd, aber auch immer sehr erfüllend.

„Mit Nico ist es immer lustig und er ist für jeden Spaß zu haben“, Marko grinst und klopft seinem Betreuer auf die Schulter. Und auch Nico hat einen guten Draht zu Marko. Für Nico ist die Arbeit mit Menschen mit Beeinträchtigung im Gschickt&Gschwind und der Zäwas Suppenbar in Bludenz mehr als nur ein Job. In den letzten Monaten konnte er das Vertrauen seiner Klient*innen gewinnen und war für sie eine wertvolle Bezugsperson. „Mir ist wichtig, dass ich authentisch bin und jedem zuerst als Mensch begegne, aber auch auf die speziellen Bedürfnisse der Klient*innen eingehe“, so der junge Mann, für den der Umgang mit Menschen mit Beeinträchtigung ganz selbstverständlich ist. Und so erzählt er von seinem Nachbarn, der kognitiv beeinträchtigt ist. „Als Kinder gab es für uns keine Kategorien oder Unsicherheiten, wenn wir zusammen Zeit verbrachten. Eher im Gegenteil, ich habe schnell gemerkt, dass mich der Kontakt zu meinem Nachbarn zufrieden macht.“ Und so war für ihn schnell klar, dass er nach seiner Schulpflicht, eine Ausbildung im Sozialbereich anstrebt. Als Einstieg dazu hat er sich für Freiwillige Sozialjahr entschieden. Was ihm an diesem Jahr besonders gefällt? Da muss Nico nicht lange nachdenken, die Antwort fällt ihm spontan ein: „Es ist schön, wie man den Klient*innen mit Kleinigkeiten eine wirkliche Freude bereiten kann.“

Einblick in die Soziallandschaft
32 Stunden pro Woche arbeitet der junge Nenzinger im Gschickt&Gschwind und in der Zäwas Suppenbar der Caritas Vorarlberg in Bludenz. Am Montagvormittag ist ein Theorieblock in Götzis angesagt. „Die Kurs-Einheiten sind sehr abwechslungsreich gestaltet und geben einen guten Überblick über die sozialen Institutionen des Landes, aber auch Grundlagen, die uns bei unserer täglichen Arbeit helfen und mehr zum Verständnis der Kliet*innen beitragen, werden vermittelt“, sagt Nico. In diesem regelmäßigen Theorieblock liege auch der Unterschied zum Zivildienst. Sein Freiwilliges Sozialjahr wird ihm aber als Zivildienstersatz voll angerechnet.

Hat seinen Plan fürs Leben gefunden
Für Nico ist das Freiwillige Sozialjahr eine große Bereicherung. „Ich kann es allen weiterempfehlen, die überlegen, eine Ausbildung im Sozialbereich zu machen“, so Nico. Einen guten Ratschlag hat er aber für künftige Absolvent*innen: Sie sollen sich Zeit nehmen und gut überlegen, welche Praktikumsstelle sie wählen. Nicos Wunsch, im Sozialbereich beruflich Fuß zu fassen, hat sich in den letzten Monaten gefestigt. „Für mich gibt es keinen Plan B“, so Nico. Vor ein paar Tagen hat er gerade die Zusage für die Kathi-Lampert-Schule in Götzis bekommen. „Ich freue mich riesig, im Herbst startet die Ausbildung.“

Wissenswertes zum Freiwilligen Sozialjahr
Auf www.sbov.at finden sich alle Infos zum Freiwilligen Sozialjahr. Anmeldungen sind ab sofort möglich, bei Fragen steht Geschäftsführerin und Projektleiterin der Sozialen Berufsorientierung Vorarlberg gGmbH (SBOV), Elisabeth Geser, unter T. 0664/8240141 (E: elisabeth.geser(at)sbov.at) gerne zur Verfügung.


Zur Person
Nico Blumauer
Alter: Jahrgang 2005
Wohnort: Nenzing
Hobbys: Tennis, Fußball