Helfen in den „Brennpunkten“ der Welt

Der Lustenauer Harald Grabher bereitet die Caritas-Hilfe für die Region Tigray vor.

Lustenau. Harald Grabher hat einen außergewöhnlichen Job: Für die Caritas Auslandshilfe koordiniert er die Entwicklungszusammenarbeit in verschiedenen Partnerregionen vor allem in Mosambik und Äthiopien. Eine Arbeit in den krisengeschüttelten Ländern der Welt, die oft nicht ganz ungefährlich ist. „Wir sind natürlich bestrebt, die Risiken für unsere lokalen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie für uns selbst weitestgehend zu minimieren, denn nur so kann nachhaltig Hilfe geleistet werden“, beschreibt der gebürtige Lustenauer, der zwischenzeitlich zwischen Wien und dem „Ländle“ pendelt. „Aber natürlich birgt das Leben und Arbeiten in anderen Kontexten andere Risiken als daheim. Für mich persönlich werden diese jedoch aufgewogen durch die vielen bereichernden Kontakte und Erfahrungen mit den Menschen in unseren Partnerländern.“

Konflikt wieder aufgeflammt

Momentan plant Harald Grabher Hilfsmaßnahmen für die Zivilbevölkerung in Tigray im Norden Äthiopiens. Im November 2020 ist dort ein Bürgerkrieg, der durch eine lange und komplizierte Geschichte befeuert wird, neu aufgeflammt. Und wie immer sind es die Schwächsten in der Gesellschaft – Babys, Kleinkinder und alte Menschen – die unter der Situation am meisten leiden. Die Auslandshilfe der Caritas Vorarlberg wird von der ADA, der Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, mit Finanzmitteln unterstützt, um Nothilfe leisten zu können. „Leider ist der Konflikt in den letzten Wochen nach einer längeren, relativ ruhigen Phase wieder neu aufgeflammt“, berichtet Harald Grabher, dass jüngst auch die Telefonverbindungen nach Außen gekappt wurden. „Unsere Partnerorganisationen bereiten trotzdem die nächsten Schritte vor, um schnellstmöglich helfen zu können: Derzeit organisieren wir deshalb Großeinkäufe an Nahrungsmitteln, Zusatznahrung für Kleinkinder, Kleidung und anderen Materialien vor, die vor Ort dringend benötigt werden.“

Regionale Strukturen als Stärke

In den regionalen Strukturen vor Ort durch kirchliche Partner sieht der Experte für Entwicklungszusammenarbeit einen großen Vorteil: „Unsere beiden Partnerorganisationen in diesem Projekt, die Caritas Äthiopien und die Caritas der Diözese Adigratsind beide schon seit Jahrzehnten im Land im Bereich der humanitären Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit tätig und kennen die dort ansässigen Menschen und die Nöte aus dem direkten, tagtäglichen Kontakt. Die vorhandenen Strukturen machen die Umsetzung eines solchen Projektes um vieles leichter“, so Grabher. EM

Zur Person:

Harald Grabher

Geboren: 15. Oktober 1972

Wohnort: Aufgewachsen in Lustenau, zwischenzeitlich Wien mit regelmäßigen Aufenthalten im „Ländle“

Ausbildung: Studium in Innsbruck, Florida und Wien (Humanökologie, Pädagogik), mehrjährige berufliche Aufenthalte für humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit in Tansania, Pakistan und Mosambik.

Familie: Lebensgemeinschaft

 

Caritas-Hungerhilfe

Raiffeisenbank Feldkirch, IBAN AT 32 3742 2000 0004 0006

Kennwort: Hungerhilfe 2021, Online-Spenden: www.caritas-vorarlberg.at