Wenn aus Verzweiflung Hoffnung wird

Armut ist meist nicht auf den ersten Blick sichtbar und gerade Eltern tun alles dafür, dass gerade ihre Kinder die Geldnot in der Familie nicht spüren sollen. Wenn nichts mehr geht, suchen sie Hilfe in der Beratungsstelle Existenz & Wohnen.

Bei Dorothea Manser-Lehner, Psychologin bei der Beratungsstelle Existenz & Wohnen der Caritas, läutet das Telefon. Eine Mutter meldet sich verzweifelt, weil das Geld diesen Monat nicht reicht und der Kühlschrank praktisch leer ist. Sie hat einen neuen Job, doch bis das erste Gehalt am Konto ist, kommt sie mit dem bisherigen Arbeitslosengeld nicht aus, vor allem, weil ihr Mann kürzlich einen schweren Unfall hatte und für längere Zeit nicht arbeiten kann. Fälle wie dieser sind keine Seltenheit. „Wir beraten fast täglich Familien, deren Einkommen nicht reichen. Zu hohe Mieten, niedriges Einkommen auf Grund schlechter Ausbildung oder verschiedenster Schicksalsschläge, Schulden. Die Liste der Ursachen für Geldsorgen ist lange. Doch vor allem Alleinerziehende brechen unter der finanziellen Belastung häufig fast buchstäblich zusammen“, weiß Dorothea Manser-Lehner.

Kinder brauchen soziale Teilhabe

Vor allem Kinder leiden unter der oft dramatischen finanziellen Situation in der Familie. „Daher versuchen wir, ihnen vor allem die soziale Teilhabe weiterhin zu ermöglichen. Eine Schiwoche, die für das Kind nicht bezahlt werden kann zum Beispiel, drängt ein Kind automatisch an den Rand der Klassengemeinschaft. Mit Spendengeldern aus der Haussammlung können wir solche Dinge abfedern.“

Kinderarmut ist auf den ersten Blick nicht immer gleich sichtbar, weil Eltern alles daran setzen, dass wenigstens die Kinder die Not nicht so spüren müssen. Fast jedes fünfte Kind lebt in Österreich in prekären Verhältnissen, in Vorarlberg sind das über 8.000 Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre. Kinder, die in Armut aufwachsen, haben weniger Chancen auf eine gute Bildung und in Folge dessen auch weniger Chancen auf eine gut bezahlte Arbeitsstelle. „Alle Kinder sollen in unserem Land faire Chancen bekommen“, so Caritasdirektor Walter Schmolly. „Jedes Kind, das in Vorarlberg in Armut aufwachsen muss, ist ein Kind zu viel. Wir dürfen es nicht zulassen, dass Kinder ausgeschlossen werden.“
 

Spenden bleiben in Vorarlberg

Die gesamten Spendengelder der Haussammlung bleiben im Land und leisten einen wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung der Einrichtungen und Angebote der Caritas Vorarlberg. Neben der Einzelfallhilfe werden das „Haus Mutter&Kind“, die Lerncafés, die Hospizbegleitung für Kinder, das Sozialpatenprojekt sowie das soziale Engagement in den Pfarren unterstützt.

Haussammlung der Caritas Vorarlberg für Familien in Not in Vorarlberg

Spendenkonto: Raiffeisenbank Feldkirch IBAN AT32 3742 2000 0004 0006
Kennwort: Haussammlung 2020
www.caritas-vorarlberg.at