Hospiz Vorarlberg startet ein neues Angebot: Trauernde Menschen setzen sich an zehn Nachmittagen gemeinsam mit ihrem ganz persönlichen Verlust auseinander. Hospizbegleiter Peter Lissy leitet gemeinsam mit Karin Weber und Luise Hotz die Nachmittage.
Peter Lissy begleitet seit gut einem Jahr als Hospizbegleiter schwer erkrankte Menschen und deren Angehörige. „Mit meiner Pensionierung wollte ich gleichzeitig was Neues beginnen – etwas Sinnstiftendes, bei dem ich für andere Menschen bereichernd sein kann“, beschreibt Peter Lissy, der zuvor beruflich als Psychotherapeut und Psychologe tätig war, sein ganz besonderes und nicht immer einfaches Freiwilligenengagement. Er fühle sich nach jedem Einsatz reich beschenkt, erzählt der ehrenamtliche Hospizbegleiter: „Ich ziehe oft den Hut vor Menschen – wie sie mit schwersten Schicksalen umgehen und trotzdem fröhlich und lebensbejahend sein können.“ Die Hospizarbeit mache auch demütig und dankbar: „Es sind oft ganz kleine Dinge: Wenn ich beispielsweise jemanden besuche, der sonst keinen Besuch bekommt, wenn ich Angehörige entlasten kann. Oder zuletzt an Weihnachten, wo ich jemandem das Weihnachtsevangelium vorgelesen und mit ihm gesungen habe. Das war mein ganz persönliches Weihnachten. Wenn ich anderen eine Unterstützung bin, macht mich mein Einsatz auch selbst zufrieden..“
Ihre Erfahrung möchten Peter Lissy, Karin Weber und Luise Hotz nun auch in eine fixe Trauergruppe, die am Sonntag, 26. Jänner in Feldkirch startet, einbringen: „Trauer ist ein Weg, der gegangen werden muss und der Zeit und Geduld benötigt. Wir möchten trauernde Menschen im geschützten Rahmen auf diesem Weg begleiten.“ Dabei sei es egal, wie lange der Verlust schon zurückliege. „Wichtig ist die Bereitschaft, sich auf die Gruppe einzulassen“, betont Peter Lissy. An jedem dieser Nachmittage gebe es einen kurzen theoretischen Input – etwa über Trauermodelle – ansonsten soll viel Raum für Gespräche geschaffen werden. „Wenn man über Trauer sprechen kann, ist das sehr heilsam“, weiß der Psychotherapeut und Psychologe auch aus seiner reichen fachlichen Erfahrung. Peter Lissy und seine Kolleginnen sehen sich dabei als „Kitt“, die die Gruppe verbindet. „Wir sind schon gespannt, was daraus entsteht.“ Die Trauergruppe findet nach dem Start Ende Jänner alle 14 Tage, jeweils Sonntag-Nachmittag, von 15 bis 17 Uhr in der Caritas-Zentrale (Wichnergasse 22) in Feldkirch statt.