Vergangenes Wochenende feierte Hospiz Vorarlberg im Rahmen einer Matinee das 20-Jahr-Jubiläum im Kulturzentrum AmBach in Götzis. Rund 250 Gäste und Gratulanten feierten das Leben und würdigten den Einsatz der über 200 ehrenamtlichen HospizbegleiterInnen im Land.
Als vor rund 30 Jahren die Hospiz-Idee von England nach Österreich gelangte, wurde das Thema „Sterben“ noch stark tabuisiert, wurde weggeschoben und sogar „von Medizinern als eine Art Versagens der Medizin gesehen“, so Gesundheitslandesrat Christian Bernhard. Doch die Zeit war reif dafür, dem Tod einen würdevollen Platz im Leben zu bereiten und so wurde 1994 die Hospizbewegung Vorarlberg gegründet – maßgeblich vorangetrieben von Caritasseelsorger Elmar Simma und dem Leiter der Hospizbewegung Karl Bitschnau.
Heute, 20 Jahre später, findet mit dem geplanten stationären Hospiz in Bregenz diese Bewegung einen weiteren Höhenpunkt. „Vorarlberg ist nun das vierte Bundesland in Österreich, in dem es ein stationäres Hospiz geben wird und ist in der Hospizarbeit ein großes Vorbild, nicht nur in Österreich“, so Waltraud Klasnic, Präsidentin von Hospiz Österreich und Festrednerin der Matinee. „In einer Zeit, in der das Thema Sterben immer präsenter wird in den Medien, erheben wir als Hospiz die Stimme für die, die es nicht mehr können“, so Klasnic weiter und erteilt so einer legalisierten Sterbehilfe eine deutliche Absage.
Würde am Ende des Lebens
Auch Caritasdirektor Peter Klinger blickt mit großer Freude und Stolz auf die 20-jährige Geschichte der Hospizbewegung zurück. „Hospiz passiert direkt bei den Menschen und ich danke allen Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen für ihr Engagement.“ Er sieht in der Errichtung eines stationären Hospiz neben der Palliativstation in Hohenems ein wichtiges Zeichen für die Vorarlberger. “Sterben ist ein Teil des Lebens und durch Hospiz wurde das Thema Tod und Sterben enttabuisiert“, so Peter Klinger weiter, der vor allem Karl Bitschnau seine Anerkennung für seine Arbeit ausspricht.
Karl Bitschnau: „Wir sind stolz darauf, dass Hospiz Vorarlberg in den letzten 20 Jahren Wesentliches dazu beitragen konnte, die Versorgung von schwerkranken und Sterbenden weiter zu entwickeln und zu verbessern“.
Hoffnungsarbeit
Auch Elmar Simma sieht sich selbst als „großer Verfechter der stationären Hospiz“. „Es ist wichtig, dass es einen Ort gibt, wo es bewusst ums Sterben geht, um ein würdevolles Leben bis zuletzt“, so Elmar Simma weiter. Und er würdigt die Arbeit der Männer und Frauen, die ehrenamtlich sterbende Menschen und deren Angehörige begleiten und „sanft auffangen“.
„Die Aufgabe der Menschen ist es Wunden zu heilen und Herzen zu wärmen“, betont Bischof Benno und ist dankbar für die Arbeit von Hospiz. „Hospizarbeit ist Hoffnungsarbeit, offen und frei von Konfessionen“.