"Durchblick" für sehschwache Kinder
Brillen für Äthiopien
Unsere Mitarbeiterin Susanne Jenewein ist schon mehrmals ehrenamtlich nach Äthiopien aufgebrochen, um direkt vor Ort mit anzupacken. Ihr sowie ihrem Ehemann Hans ist aufgefallen, dass kaum ein Schulkind eine Brille trägt. Das war der Startschuss für eine Initiative, die bislang für 965 Kinder eine entscheidende Veränderung in ihrem Leben mit sich brachte.
Susanne erzählt das Beispiel der 14-jährigen Jeris, die im Haushalt oft ungeschickt ist. Die Erwachsenen erklären, dass das Mädchen „für nichts zu gebrauchen“ sei. Der Sehtest bringt rasch Klarheit: Jeris hat eine extreme Sehschwäche von minus 14 Dioptrien – sie konnte die Arbeit und auch die Schultafel schlichtweg nicht scharf sehen.
Häufige Folgen von Fehlsichtigkeit sind Analphabetismus, fehlendes Einkommen, Armut, oft auch Krankheit, Hoffnungslosigkeit und Prostitution.
In einem Land, in dem auf 650.000 Einwohner ein Optiker fällt, werden Sehschwächen kaum erkannt und zudem können sich die Betroffenen keine Brille leisten. Ein einfacher Arbeiter müsste mindestens zwei bis drei Monatslöhne für eine Brille bezahlen. 11,5 Millionen Kinder verlieren so weltweit die Chance, Lesen und Schreiben zu lernen.
Seit mittlerweile mehr als einem Jahr werden durch das Projekt (Kinder-)Brillen für Äthiopien in den Schulen der Diözesen Meki und Awasa bei insgesamt 45.000 Kindern sukzessive Sehtests durchgeführt. Ein Refraktometer ermöglicht neuerdings zudem eine schnellere Abwicklung der Sehtests.
Die Unterstützung von privaten SpenderInnen sowie Unternehmen in Vorarlberg war von Anfang an enorm. „Jede gespendete Brille wurde einzeln überprüft, alle der über 2.800 nach Äthiopien transportieren Brillen sind neu, beziehungsweise neuwertig.“ erklärt Hans Jennewein.
Die SchülerInnen und LehrerInnen erhalten bei Bedarf eine passende Brille. Gleichzeitig werden Personen vor Ort geschult, um zukünftig die optischen Korrekturen selbst durchführen zu können.