"Durchblick" für sehschwache Kinder
Brillen für Äthiopien
Die inzwischen pensionierte Caritas Mitarbeiterin Susanne Jenewein war schon mehrmals ehrenamtlich in Äthiopien, um direkt vor Ort mit anzupacken. Ihr und ihrem Ehemann und Optiker Hans war im Jahre 2014 aufgefallen, dass kaum ein Schulkind eine Brille trägt. Das war der Startschuss für eine Initiative, die vielen Kindern seit dem eine entscheidende Veränderung im Leben gebracht hat.
Kinder mit Fehlsichtigkeit sind in der Schule benachteiligt. Einige sind in ihrem Sehvermögen soweit eingeschränkt, dass es für sie nicht einmal möglich ist, das Lesen oder Schreiben zu erlernen. Die Folgen sind Analphabetismus, fehlendes Einkommen, Armut, Krankheit und Hoffnungslosigkeit. Mit einer einfachen Brille kann Kindern mit einer Sehschwäche eine Chance für ihre Zukunft gegeben werden.
Neben einem Sehtest kommen seit einigen Jahren sogenannte „One-Dollar-Glases“ zum Einsatz, die direkt auf die individuellen Bedürfnisse der Brillenträger*innen angepasst werden können. Der Vorteil ist, dass diese Brille mittels einer hochpräzisen und robusten Biegemaschine, die keinen Strom benötigt, vor Ort erzeugt werden kann. Transportkosten entfallen, die Brillen werden in Afrika erzeugt, die Wertschöpfung bleibt im Land. Die Materialkosten für die Herstellung einer Brille sind gering. Trotzdem ist diese sehr robust, die Gläser sind leicht austauschbar, farbige Perlen und farbige Schrumpfschläuche verleihen ihr ein schönes individuelles Design.
Die SchülerInnen und LehrerInnen erhalten bei Bedarf eine passende Brille. Gleichzeitig werden Personen vor Ort geschult, um zukünftig die optischen Korrekturen selbst durchführen zu können.