Frauenförderung Meki
Äthiopische Mädchen haben in den meisten Familien einen niedrigeren Status als ihre Brüder und männlichen Verwandten. Sobald wie möglich beginnen Mädchen, sich um ihre jüngeren Geschwister zu kümmern, helfen bei der Zubereitung des Essens und verbringen lange Stunden beim Wasserholen und Sammeln vom Brennholz. Ein Mädchen wird dazu erzogen, gefügig zu sein, da eine unfolgsame Tochter eine Schande für ihre Familie ist. Wenn man die schwere Arbeitslast betrachtet, oder die frühen Eheschließungen, die untergeordnete Rolle, die ein Mädchen bezüglich Ehemann und Schwiegermutter einnimmt, dann ist klar, dass es nur wenige Möglichkeiten für Frauen und Mädchen gibt, selbstständig zu agieren oder selbst Entscheidungen zu treffen.
Um die Nahrungsmittelsicherheit in dem Gebiet von Dugda zu verbessern, darf man aber die Frauen nicht ignorieren. Sie müssen befähigt werden, ihren Lebensunterhalt zu verdienen und ihre eigenen Ressourcen selbst zu verwalten. Bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass dort wo Frauen einen verbesserten Zugang zu Finanzressourcen und Weiterbildung erhalten haben, sie ihre Kompetenzen bei der Verwaltung des eigenen Geschäfts klar bewiesen haben: Ihr Einkommen hat sich verbessert und sie haben ihre Darlehen rechtzeitig zurückbezahlt. Es ist also nötig, die Arbeitslast von Frauen zu reduzieren, damit sie mehr Zeit für Einkommen schaffende Tätigkeiten haben.
Unser Projekt möchte die finanzielle Situation von 700 Frauen verbessern und ihre Position in der Familie und Gemeinschaft zu stärken. Das Projekt baut auf die vorherigen Projekte “Eselprojekt“ und „Stärkung von Mädchen und Frauen“ in Meki auf. Durch Vergabe von Eseln und Karren wird die Arbeitsbelastung von 440 Frauen in den 4 ländlichen Gemeinden vermindert. Weitere 260 Frauen erhalten Ziegen, Schafe und Obstbäume. Außerdem werden die Frauen in 28 Spargruppen organisiert und zum Sparen angeregt. Hier erhalten sie Mikro-Kredite, welche die Frauen in Schulmaterialien für die Kinder, weitere Tiere oder Pflanzen für ihren Hof oder Lebensmittel investieren können, zudem wird auch die Weitergabe des Tierenachwuchses an weitere Frauen organisiert.
Die Mitglieder der Spargruppen lernen Lesen und Schreiben und erhalten Schulungen im Schutz und Wiederaufbau der teilweise stark erodierten Böden. Ein Schulungszentrum wird aufgerüstet und bietet den Frauen Kurse in Kompostierung, Pflanzungstechniken, Wasserspar-Maßnahmen, Permakultur und
Schädlingsbekämpfung an. Ziel des Projektes ist es, dass mindestens 700 Haushalte ihr Einkommen und Lebensgrundlage verbessern.