Projekt - Green Path
GREEN PATH - Verbesserung der Energieversorgung im ländlichen Raum und Aufbau nachhaltiger Landschaften und Lebensgrundlagen
In Äthiopien wird mehr als 90% der Energie aus Biomasse gewonnen, wobei 98% der ländlichen Haushalte Brennholz und Holzkohle für das Kochen auf offenen Feuerstellen verwenden. Da Holz immer knapper wird, greifen viele Haushalte auf Ernterückstände und Dung als Brennstoff zurück. Diese Praxis führt jedoch zu einer besorgniserregenden Entwaldung, da die Nachfrage nach Holz die natürliche Regeneration übersteigt. Das GREEN PATH-Projekt setzt sich für effizientere Methoden ein, um den Brennholzverbrauch zu senken und gleichzeitig die Treibhausgasemissionen zu reduzieren.
Das Kochen auf offenen Feuerstellen hat nicht nur einen hohen Brennholzbedarf aufgrund des ineffizienten Verbrennungsprozesses, sondern verursacht auch erhebliche Luftverschmutzung in Innenräumen und stellt ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko dar. GREEN PATH-Projekt ermöglicht daher in 7 Dörfern die Nutzung von energieeffizienten Kochherden, die deutlich weniger Holz verbrauchen als offene Feuerstellen. Diese neuen Herde werden in Äthiopien in lokalen Werkstätten hergestellt. Der Tikikil-Rohrofen ist für das Kochen von Flüssigkeiten optimiert, während der Mirt-Kocher speziell für die Zubereitung des traditionellen äthiopischen Fladenbrots Injera entwickelt wurde. Insgesamt erhalten 3.900 ländliche Haushalte je einen Mirt- und einen Tikikil-Kochherd.
Die Einführung dieser verbesserten Kochherde erhöht die Effizienz um bis zu 67%, was zu einer erheblichen Verringerung des Brennholzverbrauchs und der CO2-Emissionen führt und gleichzeitig die Luftqualität in Innenräumen verbessert. Durchschnittlich spart jeder Haushalt mehr als 1,5 Tonnen CO2 pro Jahr ein. Insgesamt könnten so jährlich über 4.000 Tonnen CO2 eingespart werden, und innerhalb von fünf Jahren mehr als 20.000 Tonnen. Ein vorheriges Projekt, GREEN-RE, erreichte in fünf Jahren Einsparungen von mehr als 29.000 Tonnen CO2.
Das GREEN PATH-Projekt zielt darauf ab, die Energieeffizienz zu erhöhen, nachhaltige Landnutzung zu fördern und die Lebensbedingungen in ländlichen Gemeinden zu verbessern. Mit einem umfassenden Ansatzs der eine ganze Region einbezieht (landscape management) strebt das Projekt an, nachhaltige Wechselwirkungen zwischen Landnutzung, natürlichen Ressourcen und Ökologie zu fördern. Dies soll dazu beitragen, nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken zu etablieren und die Entwaldung sowie Bodenerosion zu reduzieren. Die Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) wird die erzielten Emissionseinsparungen des Projektes angelehnt an den GoldStandard für saubere Kochstellen verifizieren.