Ambulanzen der Hoffnung

© MICHAEL ZUENDEL

Ein Spital und elf Ambulanzen im Süden Äthiopiens geben Müttern und deren Kindern Zukunftsperspektiven. In Zusammenarbeit mit der Diözese Awassa, der Caritas Auslandshilfe Vorarlberg und dem langjährigen ehrenamtlichen Engagement von Dr. Bruno und Marlene Renner aus Frastanz ist es in dieser Region, die flächenmäßig beinahe so groß wie Österreich ist, in den vergangenen Jahren gelungen, den medizinischen Standard der elf kleinen Ambulanzen, die die Diözese Awassa vorwiegend in abgelegenen Regionen unterhält, so zu verbessern, dass die effiziente medizinische Versorgung für rund 600.000 Menschen im Jahr gewährleistet werden kann. Zudem wird im Moment das Spital in Bushulo, nahe der Stadt Awassa gelegen, in eine Spezialklinik für Kinder umgebaut - ein Pionierprojekt für die ganze Region.

Wie für die staatlichen Ambulanzen und Gesundheitsposten sind auch für die Ambulanzen der Diözese Awassa die zukünftigen Herausforderungen immens. Denn einerseits ist es auf Grund des Mangels an ausreichenden medizinischen Versorgungsstätten nicht möglich, den Bedarf für die gesamte Bevölkerung auch nur annähernd abzudecken, andererseits stellen die örtlichen Behörden hochgesteckte Vorgaben für den Betrieb der Ambulanzen. Die Folge ist, dass in den vergangen Jahren viele bestehende Gesundheitseinrichtungen geschlossen werden mussten, da sie diese Erfordernisse nicht erfüllen konnten. Die Folge: Für noch weniger Menschen als zuvor kann der Zugang zu qualitativer medizinischer Basisverorgung gewährleistet werden.

Anders ist die Situation in unseren Ambulanzen in Awassa. Hier ist es durch die permanente Verbesserung der Ausstattung, durch die Umsetzung der erforderlichen baulichen Maßnahmen und Renovierungen, vor allem aber durch stetige Schulungen des medizinischen Personals gelungen, die medizinische Versorgung auf annähernd europäischem Niveau einzupendeln. In drei der elf Ambulanzen müssen diese Adaptierungen noch abgeschlossen werden, dann haben wir unser Ziel erreicht: In allen unseren Einrichtungen ist die medizinische Versorgung der Menschen auf höchst möglichem Niveau für lange Zeit gesichert.

Kinder und Mütter im Mittelpunkt

Ein Großteil der rund 600.000 Menschen im Spital und den Ambulanzen der Diözese Awassa sind Mütter und deren Kinder. Dabei reicht das Spektrum der erforderlichen medizinischen Versorgung von der Betreuung der Mütter während der Schwangerschaft (u.a. HIV/AIDS-Abklärung), der Geburtshilfe, der Betreuung der kleinen Kinder (Impfungen, Vorsorgeuntersuchungen, Programme gegen Unterernährung...), ambulanter und stationärer Betreuung im Falle von Tuberkuloseerkrankungen oder Malariaepidemien bis hin zu permanenten Schulungen der Mütter zu relevanten Themen wie beispielsweise dem Wissen über sauberes Trinkwasser, Hygienemaßnahmen und ausgewogener Ernährung für die Kinder.

Das gesamte Maßnahmenpaket garantiert für die Mütter und deren Kinder die medizinischen Perspektiven, die sie auf dem Weg in eine selbstbestimmte Zukunft dringend benötigen. Die effiziente und permanente Zusammenarbeit und stete Präsenz erfahrener Experten der Caritas garantieren den Erfolg und die Nachhaltigkeit des Projektes.