Jugend gegen das Schweigen: Kinderrechte in Krisen und Flucht

„Wie so oft, bewegt uns Menschen, was wir mit eigenen Augen sehen und miterlebt haben. Aus diesem Grund wollten wir selbst die Situation an den Außengrenzen der EU erfahren und mit jungen Menschen in Kontakt kommen, die aus ihrer Heimat geflohen sind, so die Motivation der Jugendbotschafter für die Reise und die Dialogveranstaltung. Als Expert:innen sprachen Helmut Sax (Ludwig Boltzmann-Institut für Grund- und Menschenrechte), Jakob Frühmann (Sea Watch), Peter Rosandič (SOS Balkanroute) und Regina Ali (Amnesty International) auf dem Podium von ihren ganz persönlichen Erfahrungen und ihre Sicht auf die Themen Flucht und Menschenrechte. Anschließend hatte das Publikum die Gelegenheit, mit den Expert:innen sowie einigen anwesenden Politiker:innen in einem World-Café-Format in einen direkten Austausch zu gehen.

Für Lena Feurstein, Anja Mittelberger, Miriam Egger und Jolanda Hofer - alle vier sind als Jugendbotschafterinnen der Caritas tätig - die in der Reiseorganisation von Denka Mujkanovic-Subasic von der Caritas tatkräftig unterstützt wurden, waren die Begegnungen schon an den EU-Grenzen mit „jungen Menschen in Bewegung“ sowie den bosnischen Frauen und Schülern und Schülerinnen, die seit vielen Jahren in den Flüchtlingsquartieren helfen, echte Schlüsselerlebnisse. Wir sollten das wertvolle Gut unserer Aufmerksamkeit, mehr den vordringlichen Themen auf dieser Welt widmen. Wieso ignorieren wir in Österreich das, was eine dreieinhalbstündige Autofahrt von der Grenze entfernt passiert, und warum akzeptieren wir klare Verstöße gegen Kinder- und Menschenrechte? Diese Fragen stellen sich die Jugendbotschafter:innen seit mehreren Jahren. Diese drängenden Fragen sind auch ihr Antrieb, etwas zu tun und die Bevölkerung aufzurütteln. In den vergangenen Jahren organisierte die Gruppe bereits zwei Protestcamps am Dornbirner Marktplatz und brachte mithilfe von Bundesrätin Heike Eder ihren Appell in den Bundesrat. „Unser nächster Schritt ist es jetzt, weiter auf politischer Ebene auf die Missachtung von Kinder- und Menschenrechten an den EU-Grenzen hinzuweisen und dafür, gemeinsam mit SOS-Balkanroute mit politischen Entscheidungsträger:innen das Gespräch zu suchen“, erklären die vier Jugendbotschafterinnen.

Die vier Expertinnen und Experten auf dem Podium beeindruckte die Entschlossenheit der Jugendlichen und unterstreichen, wie wichtig es bleibt, in der Öffentlichkeit das Thema unbedingt wach zu halten: “Darüber zu sprechen wird immer schwieriger. Umso wichtiger ist es, dass wir im öffentlichen Raum konstruktiv sprechen und Solidarität mit jenen zeigen, die drohen unterzugehen“ gibt es große Anerkennung von Seiten der Experten wie Jakob Frühmann von Sea Watch und Petar Rosandič von SOS-Balkanroute, der die Jugendbotschafterinnen vor Ort begleitet hatte. Begleitet wurden sie auch von Johanna und Florian Palatz-Hartl, die die Reise fotografisch dokumentierten.

Anmerkung: Falls Sie gerne vertiefende Interviews zum Thema führen möchten: Die Jugendbotschafter*innen stehen für Medienanfragen und Interviews gerne zur Verfügung.

Rückfragehinweis: Elke Kager

Fotocredit: Caritas, Christoph Derigo